Chirurgische Behandlung
Quadrantenresektion oder Tumorektomie: brusterhaltende Behandlungen
Die Quadrantenresektion und die Tumorektomie sind inzwischen zu den massgeblichen Behandlungsmöglichkeiten für kleine Tumoren oder Operationen nach einer ersten Chemotherapie (neoadjuvante Chemotherapie) avanciert.
Die erstmals im Jahr 1981 veröffentlichte Mailänder Studie (und ihre Bestätigungen durch US-amerikanische Studien) und die Ergebnisse ihrer Nachverfolgung über 20 Jahre bestätigen, dass die Überlebensrate von mittels Quadrantenresektion oder Tumorektomie und Axillaausräumung mit nachfolgender Bestrahlung behandelten Patientinnen sich nicht von derjenigen unterschiedet, bei denen die Patientinnen einer „radikalen“ Mastektomie nach Halstedt unterzogen wurden.
Die «Skin-sparing Mastectomy» (SSM) und die «Skin- and nipple-sparing Mastectomy» (SNM)
Obwohl heutzutage wesentlich mehr brusterhaltende chirurgische Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, eignet sich die Mastektomie nach wie vor am ehesten für die Behandlung von grossen oder multizentrischen Tumoren, bei Rezidiven oder bei mittelgrossen Tumoren in kleinen Brüsten. In rund 25% aller Fälle ist die Mastektomie nach wie vor die gewählte Behandlung.
In bestimmten Fällen kann eine hautsparende Mastektomie («Skin-sparing Mastectomy», SSM) in Frage kommen. Wenn die Haut erhalten bleibt, lässt sich die Brust erfolgreicher rekonstruieren, ihre Form wirkt natürlicher und die Narben fallen diskreter aus. Häufig wird der Warzenhof wegen des mit einer Erhaltung verbundenen erhöhten Rezidivrisikos entfernt.
Der Warzenhof leistet aber einen massgeblichen Beitrag zum natürlichen Aussehen und der Wirkung der Brüste; seine Entfernung wird häufig als eine Art Verstümmelung eingestuft.
In bestimmten Fällen kann seine Erhaltung angestrebt werden («Skin- and nipple-sparing Mastectomy», SNM). In manchen Fällen geht dieser Ansatz mit einer intraoperativen Strahlentherapie (IORT) einher.