Interoperative Radiotherapie (IORT)

Die Mailänder Studien haben als erste die Ergebnisse der intraoperativen Strahlentherapie analysiert. Sie umfassen über 8’000 Patientinnen mit einem primären unifokalen Mammakarzinom, die nach strikten Kriterien ausgewählt wurden. Die vom Europäischen Institut für Onkologie (EIO) veröffentlichten Berichte zeigen, dass die Rezidivquote nach 10 Jahren Nachverfolgung bei der IORT-Behandlung nicht anders ausfällt als bei der externen Strahlentherapie. Derzeit ist die IORT Patientinnen nach der Menopause vorbehalten, die einen unifokalen Tumor mit klar definierten biologischen Eigenschaften und ohne Lymphknotenbefall aufweisen, der weniger als 2,5 cm misst. In den nächsten Jahren dürften weitere Indikationen dazukommen, sodass mehr Frauen von dieser Art der Behandlung profitieren werden. 

Bei bestimmten Patientinnen, die nicht alle Kriterien für eine ausschliessliche IORT-Behandlung erfüllen, kann eine «Boost»-IORT angebracht sein. In diesem Fall verläuft die Strahlentherapie in zwei Phasen: zunächst während des chirurgischen Eingriffs (partielle IORT) und dann rund 3 Wochen nach der Operation. In diesem Fall fällt die ergänzende externe Strahlentherapie kürzer aus, da sie in 13 Dosen über 2,5 Wochen verabreicht werden kann.