Bei einer neoadjuvanten oder primären Chemotherapie erfolgt die systemische Behandlung vor dem chirurgischen Eingriff. Im Allgemeinen ist diese Behandlung Fällen vorbehalten, in denen man eine konservative Behandlung durchführen oder verbessern und zugleich den ursprünglichen Tumor verkleinern möchte. Sie hat zudem den Vorzug, dass sie Hinweise auf die Wirksamkeit der Behandlung des Tumors in vivo liefert. Vor Beginn einer derartigen Behandlung ist unbedingt eine präzise Diagnose der Tumorbiologie anhand einer Biopsie einzuholen.
Bei einer entzündlichen Krebserkrankung sollte in jedem Fall eine Chemotherapie durchgeführt werden, bevor ein chirurgischer Eingriff stattfindet. Im Allgemeinen ist dieser Eingriff dann radikal vorzunehmen.
Wenn es sich um einen HER2-positiven Tumor handelt, erfolgt eine Behandlung mit Trastuzumab zur Begleitung der Chemotherapie. Bei bestimmten Patientinnen, deren Tumore ausgeprägte Hormonrezeptoren aufweisen, kommt gegebenenfalls eine primäre Hormontherapie in Frage. Falls sich eine objektivierbare klinische Reaktion ausmachen lässt, sollte die Therapie im Vorfeld des chirurgischen Eingriffs während 4-6 Monaten durchgeführt werden.